Geschichte des Bismarckviertels
1945 - 2000
1952
Die bisherige Straßenbahnstrecke über den Bismarckplatz wird von der neuen Linie 9 (Verberg – St. Josephskrankenhaus) übernommen.
1960
Der Straßenbahnstreckenabschnitt Viktoriastraße – Bismarckplatz – Stadtwald wird am 17. Oktober eingestellt.
1963
Im Interesse des fließenden Verkehrs werden Teile - vor allem des östlichen - Bismarckplatzes der Straßenführung geopfert. Der Sockel des Bismarckdenkmals wird unter die Erde gebracht, verscharrt.
1970/71
Die im Krieg zerstörten und notdürftig reparierten Fenster des Moltkegymnasiums werden durch großflächige, sprossenfreie Fenster ersetzt. Auf der Hofseite - bisher auch als Sportplatz genutzt - wird funktionsorientiert ein Klassentrakt hinzugefügt. Die großartige Freitreppe fällt weg.
1973
Die Straßenbahndepots an der Wiedstraße und an der Vinzenzstraße werden aufgegeben, zum Weeserweg verlegt, das Verwaltungsgebäude an der Philadelphiastraße ebenso.
1981
Die jüdische Gemeinde verlegt ihr Gemeindezentrum von der Philadelphiastraße zur Wiedstraße, in ein stillgelegtes Industriegebäude.
1987
Im Zuge von Erdarbeiten der Telefonpost wird der Sockel des Bismarckdenkmals, nun stark lädiert, wieder gefunden – und aufgestellt. Es erhebt sich eine heftige Diskussion um eine Wiederherstellung des Bismarckdenkmals, bzw. die künftige Rolle des Sockels.
In der Folgezeit reizt der Sockel immer wieder zu den verschiedensten Darbietungen, Kommentaren, Späßen. Am nachhaltigsten in Erinnerung bleibt der ‚Hering’, ein gut zwei Meter hohes Eisengerippe ("Hinterhöfler").
1991
In der Villa Merländer an der Friedrich-Ebertstraße wird das NS-Dokumentation- und Begegnungszentrum der Stadt Krefeld eröffnet.
Die wiederentdeckten Wandgemälde Campendonks werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
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1996
Die Krefelder Denkmalstiftung mit ihrem Vorsitzenden Klaus Reymann legt eine Dokumentation zu Baugeschichte und Zerstörung des Bismarckplatzes vor und wirbt für seine Wiederherstellung.
Der Sockel des Bismarckdenkmals wird unter Denkmalschutz gestellt.
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1998
Die Denkmalstiftung lässt die Sockelumgebung wieder herrichten und bringt vor dem Sockel eine kleine Hinweistafel an. Der Tafeltext lautet:
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„Errichtet von der Stadt Krefeld im Jahre 1895.
Die Bronze-Figur zur Gewinnung von Kriegsmaterial von den Nationalsozialisten abgeräumt im Jahre 1940.
Die Reste des Denkmals verscharrt nach 1963.
Sockel wiedergefunden und aufgestellt im Jahre 1987.
Unter Denkmalschutz gestellt 1996 – als schmerzliche Erinnerung unserer Geschichte.“
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