Crousstraße
Auf unserem Rundgang durchs Bismarckviertel zu den Straßen und Plätzen mit Krefelder Persönlichkeiten im Namensschild stehen wir heute direkt hinterm Moltkegymnasium in der Roonstraße und blicken in die Crousstraße; die verläuft von hier, die Dürerstraße querend, zur Grenzstraße hin. Während die Roonstraße einen kaiserlichen General, die Dürerstraße den großen Maler der Renaissance ehrt und die Grenzstraße die alte Grenze zum Kurfürstentum Köln markiert, ist die Crousstraße dem kunstsinnigen - einer alten Krefelder Mennonitenfamilie entstammenden - Kaufmann Carl Wilhelm Crous gewidmet.
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C.W. Crous stand 14 Jahre (1888 – 1902) dem Museumsverein, dem späteren Kunstverein, vor. Die Heimat rühmte: „Er blieb bei rührender Opferwilligkeit und nie ermüdender Werbe-tätigkeit die treibende Kraft aller Unternehmungen des Kaiser-Wilhelm-Museums. Persönliche Neigung und geschäftliche Beziehungen ergänzten stets seine natürliche Begabung für sein schönes Amt.“
* 1897 konnte er am Karlplatz den stolzen Museumsneubau, dem sein ganzes Engagement gegolten hatte, begrüßen.
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Die Crous gewidmete Straße entstand 1922/23 im Bruchgebiet östlich der Roonstraße. Um der geplanten Bebauung festen Grund zu geben, wurde die Straße aufgeschüttet. Bebaut wurde zunächst nur die nördliche Seite bis zur Dürerstraße. Den Bauherren um den Seidenwarenfabrikanten Heinrich Röttges gelang es, einen englischen Architekten aus Manchester zu gewinnen, der die Häuserzeile geschlossen im englischen Backsteinstil errichtete. Die südliche Straßenseite wurde erst zehn Jahre später bebaut.
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Heute bildet eine neue, von Nachfahren Röttges‘ errichtete Villa im Stile des Bauhauses den Eingang zur Straße.
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* Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass später, 1925 – 1936, Otto Crous Vorsitzender des Museumsvereins/Kunstvereins war und 1937 – 1941 Otto Rainer Crous.
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