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Villa Meerländer

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Die Villa (Friedrich-Ebert-Straße 42) an der damaligen Bockumer Allee wurde 1924/25 nach Plänen des Architekten Friedrich Kühnen für den Krefelder Kaufmann Richard Merländer errichtet.

Von F. Kühnen (1882-1943), Meisterschüler bei Wilhelm Kreis in Düsseldorf, stammen u.a. in Krefeld die Häuser Kullpfad 94, Hökendyk 1, Westwall 98/100 sowie (gemeinsam mit Emil Fahrenkamp) der Entwurf für die 1912 errichtete und 1938 zerstörte Mainzer Synagoge.

Der kunstsinnige R. Merländer, Mitinhaber der Seiden- und Samtwarengroßhandlung Merländer, Strauß & Co., erwarb für sein neues Haus mehrere Arbeiten des Krefelder "Blauen Reiters" Heinrich Campendonk und ließ einige von ihm ausführen. Zwei Wandgemälde im sogenannten Spielzimmer sind erhalten.

Nach 1933 wurde Richard Merländer verfolgt, weil er Jude war. 1938 musste er seine Firma aufgeben; sein Vermögen wurde beschlagnahmt. Im Juli 1942 wurde er in das Konzentrations-lager Theresienstadt deportiert, von dort in das Vernichtungslager Treblinka. Die 3000 Menschen dieses Transportes wurden kurz nach ihrer Ankunft ermordet. Die Villa wurde nach der ,,Arisierung’’ ein Hotel; mehrfach wechselte sie den Besitzer.

1989 wurde das Haus von der Stadt Krefeld angemietet, um dort Übersiedler aus der DDR unterzubringen. Nach der (Wieder-) Entdeckung der Wandgemälde Heinrich Campendonks in der Villa richtete die Stadt Krefeld dort ein NS-Dokumentations- und Begegnungszentrum ein; es wurde 1991 eröffnet. 1996 zogen auch Teile der städtischen Kulturverwaltung in der Villa ein.

Mehr Informationen zur Villa Merländer finden Sie auf

In Zusammenarbeit mit der Stadt Krefeld wurden historische Hinweistafeln "vor Ort" angebracht. Diese können Sie sich nach Anklicken des nebenstehenden Symbols anschauen.

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