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Hunzingerstraße

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Wer war Hunzinger?

Von den gut 40 Straßen und Plätzen, die das Bismarckviertel strukturieren, die hineinführen oder es tangieren, haben die meisten Namen, die einer Erläuterung kaum bedürfen. Sie haben ihre Namen von deutschen Dichtern und Musikern, von zu meist preußischen Staats- und Heereslenkern, sie beinhalten lokale Ortsangaben. Einigen Straßen und Plätzen haben auch Krefelder Persönlichkeiten, bzw. Familien ihren Namen gegeben: von Beckerath, Jentges, Huhnen, Hunziger, Kauert, Crous.

Eine lokale Umfrage aber zeigt schnell, dass das Wissen, wer hinter diesen Krefelder Namen steht, eher unterverbreitet ist. Wer zum Beispiel war Hunzinger, der der schönen Allee, die vom Moltkeplatz zur Grenzstraße führt, seinen Namen gegeben hat? Ein Zusatzschild an der Ecke Grenzstraße sagt, es gehe um Gerhard Hunzinger, der von 1764 bis 1849 gelebt habe. Einschlägige Krefeld-Literatur gibt nähere Auskunft.

Gerhard Hunziger entstammte einer angesehenen Krefelder Familie, war Unternehmer, Tuchfabrikant und Weinhändler; und er war auf lokaler Ebene politisch aktiv, gehörte dem Stadtrat an und war Präsident der Handelskammer.

 

Ein gutes Jahr lang, von März 1814 bis März 1815 - das wird ihm die Ehre der Straßenbenennung eingebracht haben - war Hunzinger Bürgermeister der Stadt Krefeld, der erste Bürgermeister nach dem Abzug der Franzosen. (Er folgte Maire Gottschalk Floh.) Die Abwicklung von Kriegsfolgen und der Aufbau einer nun wieder preußischen Stadtverwaltung standen wohl im Vordergrund seiner kurzen Amtszeit. Der „Verwaltungsapparat“ umfasste Mitte seiner Amtszeit neben den leitenden Personen des Bürgermeisters, der Beigeordneten und des Polizeikommissars genau elf Personen.

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Das bedeutendste Ereignis in Hunzingers Amtszeit war vermutlich der Besuch, genauer der Durchzug des russischen Zaren Alexander (einer der „Retter Europas“ gegen das revolutionäre, napoleonische Frankreich) am 2. Juli 1814.

 

Wie es da zuging, mag man ahnen: „... Eine neu gebildete, geschmackvoll uniformierte Ehrengarde zu Pferde wie auch die Schützengesellschaft mit wehender Fahne waren schon seit frühem Morgen zur feierlichen Einholung des Monarchen (in Hüls) in Bewegung gewesen und begleiteten Allerhöchst-Denselben vor das zum Absteigequartier bestimmte Haus des Herrn von Loevenich (Friedrichstr. 27)“.

Der Niederrhein wurde auf dem Wiener Kongress endgültig der preußischen Monarchie zugesprochen. Mit der Huldigung der Rheinlande in Aachen am 15. Mai 1815 fand der Übergang an Preußen seinen offiziellen Abschluss. Aber da war Hunzinger schon nicht mehr im Amt. Am 20. März hatte Jakob Benjamin Heydweiller seine Nachfolge angetreten.

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